Kontakt
Festung Rüsselsheim Stadt- und Industriemuseum
Hauptmann-Scheuermann-Weg 4 (In der Festung) D-65428 Rüsselsheim am Main
Deutschland
Telefon: +49-(0)6142 83-2950 Fax: +49-(0)6142 83-2965
museum@ruesselsheim.de
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Die spannende Geschichte der Festung Rüsselsheim beginnt im Jahr 1399, als die Grafen von Katzenelnbogen mit dem Bau einer Burg ihre Position beiderseits des Untermain festigen wollten. Später gelangten die Landgrafen von Hessen in den Besitz von Rüsselsheim und errichteten um die ehemalige Burg herum eine vierflügelige Festungsanlage mit Wällen, Gräben und Rondellen.
Rüsselsheim wurde neben Kassel, Gießen und Ziegenhain eine der vier hessischen Landesfestungen und nahm während der Kriege und Auseinandersetzungen des 16. und 17. Jahrhunderts eine zentrale Rolle ein. Während des Schmalkaldischen Krieges ließ Landgraf Philipp I.von Hessen , genannt der Großmütige, hieraus sein Heer koordinieren. Die Schweden nutzten Rüsselsheim im 30-jährigen Krieg als Basis für ihr Vorgehen gegen die Festung Mainz. 1689 beendeten die Franzosen die militärische Karriere der Festung Rüsselsheim, als sie Teile der Anlage bei ihrem Abzug sprengten.
Vielfältige Nutzungen folgten, bis die Stadt Rüsselsheim 1954 die Festungsruine vom Land Hessen erwarb und sie in den 1990er Jahren aufwendig restaurierte.
Besucher*innen können in der Festung seit 1976 im Stadt- und Industriemuseum Rüsselsheim die Geschichte der Stadt, der Festung und des größten Industrieunternehmens von Rüsselsheim erleben, im historischen Ambiente des Festungskellers feiern und Konzerten lauschen oder sich im „Café in der Festung“ stärken. Das Stadtarchiv Rüsselsheim und der Heimatverein Rüsselsheim haben ebenfalls ihren Platz in der Festung gefunden.
Die Anlage ist barrierefrei und gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. So kann man mit den Zügen S8 oder S9 den Bahnhof Rüsselsheim erreichen und von dort aus durch die Bahnhofstraße und den Verna-Park zur Festung gelangen. Zu Fuß braucht man für die Strecke etwa fünfzehn Minuten. Vom Bahnhof aus kann man auch die Buslinien 1, 31 und 51 des RMV nehmen und bei der Haltestelle „Parkschule“ aussteigen. Von dort dauert es zu Fuß nur drei Minuten bis zur Festung.
Gegenüber der Festungsanlage befinden sich das lokale Zentrum für Kunst in den Opel-Villen , benannt nach der Industriellenfamilie, als Symbol einer Dynastie der Industriekultur, die mit ihrem Werk Stadt und Region maßgeblich geprägt hat. Mit den beiden Hochbunkern aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges auf dem Werksgelände der Adam Opel AG finden sich weitere spannende Spuren der „architectura militaris“ in der Stadt Rüsselsheim.
FORTE CULTURA® Reiseempfehlungen
Erlebnisangebote
Festungsanlage mit Stadt- und Industriemuseum Rüsselsheim
Haupttor mit Wachstube, Torturm und Schlossrondell
Großer Festungshof
Der vierflügelige Gebäudekomplex bildet in seiner Mitte den Großen Festungshof. Das Pflaster des Festungshofes lässt heute den Standort und Grundriss der mittelalterlichen Burg der Grafen von Katzenelnbogen erkennen, die den historischen Kern der späteren Festung Rüsselsheim bildete. Heute bietet der Festungshof Platz für Kulturveranstaltungen oder den beliebten Kunsthandwerkermarkt, der jährlich am ersten Advent-Wochenende stattfindet.
Das „Café in der Festung“ hält hier für seine Gäste auch lauschige Plätze unter freiem Himmel sowie Frühstücksbuffets und einen wöchentlich wechselnden Mittagstisch bereit.
Brunnenstube
Unterhalb der Kasematte an der Westbastion befindet sich im inneren Wehrgraben die Brunnenstube. Der Raum wurde aufwendig restauriert und zeigt eine kleine Ausstellung archäologischer Funde aus dem Festungsgraben. Die ursprüngliche Funktion dieses Teils der Festung gibt den Forschenden bis heute Rätsel auf. Die Brunnenstube kann im Zuge einer Festungsführung besichtigt werden.
Westrondell mit Aussichtsplattform
Ab 1507 statteten die hessischen Landgrafen die Erdwälle der Festungsanlage mit wehrhaften, zweistöckigen Rondellen aus. Von einer Aussichtsplattform bietet sich dem Besucher*innen ein wunderbarer Blick über das Vorfeld der Anlage und den Main bis hin zu den Höhen des Taunus. Vom begehbaren Wall aus erhält man zudem einen guten Überblick über die gesamte Festung.
Ostrondell
Das Ostrondell, auch Haßlocher Rondell, war ursprünglich einer von 5 Geschütztürmen. Diese Geschütztürme dienten während des Dreißigjährigen Krieges auch der Unterbringung der Soldaten, inklusive ihrer Frauen und Kinder.
Bei den vom Museum organisierten Führungen kann man einen lebendigen Eindruck von den Zuständen in den Festungskasematten und Bastionen gewinnen.
Das Ostrondell kann auch außerhalb der Öffnungszeiten des Museums besichtigt werden.
Festungskeller
Die beiden Gewölbekeller der Festung Rüsselsheim verleihen als Eventlocation Veranstaltungen und Feiern einen außergewöhnlichen Rahmen in historischem Ambiente. Variierende erlebnisgastronomische Angebote wie Krimidinner, Themenfrühstücke aber auch Konzerte bereichern das Rüsselsheimer Kulturleben. Der kleine Festungskeller bietet mit seinen Natursteinwänden einen rustikalen Rahmen. Die hellen Kreuzgewölbe des großen Festungskellers bieten Platz für große Gesellschaften. Das „Café in der Festung“ im Parterre des Festungsmuseums und im Festungshof lockt mit leckerem Frühstück, zu Kaffee und köstlichen Kuchen oder zu einem schönen Glas Wein.
Der Rüsselsheimer Folk- und Jazzclub „Dorflinde“ veranstaltet hier regelmäßig Konzerte.
Luftschutzbunker-Hochbunker (LSB 1400)
Touren und Informationen
Festung für Groß und Klein
Bollwerk der Landgrafen – Festungsführung
Die Festung im Fackelschein – stimmungsvolle Nachtführungen durch die Festung Rüsselsheim (feste Termine oder individuell buchbar)
Festungsrallye - Ritter, Rätsel und Ruinen – Ein Festungsabenteuer des Stadt- und Industriemuseums für Kinder (Grundschüler)
Museumsführungen mit verschiedenen Schwerpunkten
Museumsführungen - vielfältige Themen und Angebote
Rüsselsheim - Alles was man wissen muss – Museumsführung 100.000 Jahre im Zeitraffer
Rüsselsheim - Stadtmuseum inklusive – Angebote für Menschen mit Handicap
Mit allen Sinnen lernen und erleben - mehrsinnliche und mehrstufige Führungsangebote für Ausstellung und Festung – Angebot für Förderschulen, inklusiv arbeitende Grundschulklassen und andere Gruppen
Auf den Spuren der Landsknechte - Museumsführungen für Blinde und Menschen mit Sehbeeinträchtigung – Mehrsinnliche Führung in der Festung für blinde und sehbeeinträchtigte Menschen
Von Werkbänken, Dampfmaschinen und Zichorienkaffee - Museumsführungen für Blinde und Menschen mit Sehbeeinträchtigung
Angebote für Kinder und Jugendliche / Schulen
Festungsrallye - Ritter, Rätsel und Ruinen – Ein Festungsabenteuer des Stadt- und Industriemuseums für Kinder (Grundschüler) mit Zusatzmaterial
Studientage (für Schüler*innen der Sekundarstufe II) Industrialisierung/Globalisierung/Jüdisches Leben in Rüsselsheim
Standortplan
Monument und Geschichte
Geschichte
Die spannende Geschichte der Festung Rüsselsheim hat ihren Ursprung im 1399 erstmals urkundlich erwähnten „festes Haus“ der Grafen von Katzenelnbogen, die ihre Position beiderseits des Untermain festigen wollten. Den Grundriss der mehr als 600-jährigen, mittelalterlichen Burg der Grafen finden aufmerksame Besucher heute im Pflaster des Festungshofes. Die Landgrafen von Hessen kamen 1479 durch eine Erbschaft des inzwischen in männlicher Linie der Grafenlinie ausgestorbenen Grafengeschlechts in den Besitz von Rüsselsheim. Von diesem Zeitpunkt an errichteten sie um die ehemalige Burg eine vierflügelige Festungsanlage mit Wällen, Gräben und ab 1507 mit fünf Rondellen, die um 1540 fertiggestellt wurde.
Die Kriege und Auseinandersetzungen des 16. und 17. Jahrhunderts gingen an Rüsselsheim und seiner Festung nicht spurlos vorüber. Die Festung Rüsselsheim nahm dabei als eine von vier hessischen Landesfestungen eine zentrale Rolle ein. Der protestantische Landgraf Philipp I. von Hessen (1504 - 1567), genannt der Großmütige ließ von hier sein Heer während des Schmalkaldischen Kriegs (1546/1547) koordinieren. Nach der Niederlage der protestantischen Fürsten musste die Festung auf Befehl von Kaiser Karl V. (1500 -1558) geschleift werden, sprich ihre Befestigungsanlagen abgetragen werden, doch wurde sie einige Jahre später wiederaufgebaut. Der Dreißigjährige Krieg (1618 - 1648) machte die Festung Rüsselsheim für zwei Jahre zu einer Bastion der Schweden für Gefechte um die Festung Mainz. Nach dem Tod des Schwedenkönigs Gustav II. Adolf (1594 - 1632) und der Fertigstellung ihrer eigenen Festung Gustavsburg im Jahr 1634 zogen sich die schwedischen Kräfte schließlich wieder aus Rüsselsheim zurück. Der Pfälzische Erbfolgekrieg von 1689 führte für die Festung Rüsselsheim nach der Besetzung und baldigen Sprengung von großen Teilen der Anlage durch französische Truppen im Jahr 1689 militärisch zum Bedeutungsverlust. Bevor die Festungsruine 1954 von der Stadt Rüsselsheim erworben wurde, diente sie zwischenzeitlich u. A. als Invalidenhaus, Gefängnis, Lazarett, Champignonzuchtgelände und Jugendherberge.
Quelle: © Wikipedia Commons Quelle: ©Stadt- und Industriemuseum Rüsselsheim
Zug der Landsknechte, Detail (Ölgemälde 1928, Hans Waldhausen)
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Architektur
Der Grundriss der mehr als 600-jährigen, mittelalterlichen Burg der Grafen von Katzenelnbogen ist im Pflaster des Festungshofes heute erkennbar. Die Dauerausstellung des in der Festung situierten Museums gibt mit einem multimedialen Festungsmodell einen Einblick in die verschiedenen Entwicklungs- und Bauphasen der Anlage. Die vierflügelige Festungsanlage mit Wällen, innerem und äußerem Festungsgraben verfügte ab 1507 über insgesamt fünf Rondelle. An das Haupttor mit Zwingeranlage grenzt das Schloss-Rondell. Die vier Ecken der Festungsanlage erhielten 2-stöckige Geschütztürme, in denen die Festungsbesatzung teilweise hausen musste.
Quelle: ©Stadtarchiv Rüsselsheim Quelle: © Udo Koranzki Quelle: ©Frank Möllenberg Stadt- und Industriemuseum Rüsselsheim Quelle: ©Udo Koranzki Stadt- und Industriemuseum Rüsselsheim
Naturerlebnis
Das Mainvorland, in dem sich die Festung Rüsselsheim befindet, entwickelt sich zunehmend zu einem wichtigen Naherholungsraum mit Parklandschaften und Spiel- und Sportangeboten. Unweit der Festung befindet sich der Verna-Park (Stadtpark), ein Kleinod, angelegt als romantischer Garten im Stil englischer Landschaftsgärten. Viele botanische Besonderheiten, Exoten, eine Vogelvoliere, eine kleine, künstliche Mühle, künstliche Burgruinen, ein Teich, Ruhe- und Spielzonen machen den Parkt zu einem beliebten Erholungsgebiet in der Stadt.
Das Stadt- und Industriemuseum bietet regelmäßig auch naturkundliche Stadt-, Park- und Festungsführungen an, die „alle Sinne“ ansprechen. Eine weitere Verbindung zwischen Natur im Mainvorland und dem Stadt- und Industriemuseum Rüsselsheim schafft der „Kunstpfad Mainvorland“ - mit Kunst im öffentlichen Raum.
Quelle: ©Frank Hüter / Stadt- und Industriemuseum Rüsselsheim Quelle: ©Frank Hüter / Stadt Rüsselsheim
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