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Bundesbankbunker Cochem Deutschland

Bundesbank-Bunker Cochem - Deutsche Währungsgeschichte in Zeiten des Kalten Krieges

Deutsches Milliardenreich an der Mosel

Jahrzehntelang eines der bestgehüteten Geheimnisse der BRD ist der ehemaligen Geheimbunker der Deutschen Bundesbank in Cochem. Mitten in einem idyllischen Wohngebiet gelegen wurde die Anlage perfekt getarnt und so gebaut, dass sie einen Atomkrieg überstehen sollte.

Zweck der Anlage war die Lagerung einer geheimen Notstandswährung in Höhe von 15 Milliarden DM in Zeiten des Kalten Krieges. Von 1964 bis 1988 unterlag der Bunker der strengsten Geheimhaltung. Zwar war bekannt, dass es hier eine Bunkeranlage gab, aber über die Nutzung wurde absolutes Stillschweigen gewahrt. Als Relikt des kalten Krieges ist die denkmalgeschützte unterirdische Tresor- und Bunkeranlage einzigartig in Europa.

Der oberirdische Teil der Anlage auf einem 8700 Quadratmeter großen Grundstück in einem Wohngebiet war als Schulungs- und Erholungsheim der Deutschen Bundesbank in getarnt. Die Bunkeranlage mit einer Länge von 300 m und einer Fläche von 1500 m² besteht aus dem oberirdischen Grundstück mit zwei großen Tarnwohnhäusern sowie dem unterirdischen Bunker- und Tresorsystem. Es umfasst neben dem Tiefentresor auch Versorgungs- und Kommunikationsbereiche und war konzipiert 175 Personen im Falle eines Atomangriffs für 14 Tage gesichert zu versorgen.

Seit 2016 ist der Bundesbank-Bunker Cochem nach umfangreicher Restaurierung als Dokumentationsstätte geöffnet und im Rahmen von Führungen für die Öffentlichkeit zugänglich.
Hier tauchen Besucher ein in die Historie des geheimen Atomschutzbunkers und erleben die spannende Unterwelt dieses ehemaligen Milliardenreichs. Der Bunker dokumentiert ein besonderes Kapitel der deutschen Währungsgeschichte und der bundesdeutschen Geschichte zu Zeiten des Kalten Krieges und ist somit ein öffentlicher Erinnerungsort und gleichzeitig Mahnmal für den Frieden.

In den damaligen Tarnhäusern, als Wohngebäude errichtet, befindet sich heute das Hotel „Vintage“, dass den Zeitgeist der 60 Jahre mit interessantem Interieur widerspiegelt.

Erlebnisangebote

Bunkeranlage mit Tresorräumen

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Über den schnurgeraden ca.100 m langen Zugangstunnel gelangt man nach dem Passieren von schweren Stahltüren in den geheimen Tiefenbunker.
Besonders gesichert als Kern der Bunkeranlage ist der Tresorraum, dessen Wände zum Teil 4 m dick sind. Die Tür zum Tresorraum wiegt 8 Tonnen. Hinter ihr lagerte die Bundesbank über 20 Jahre lang unter strengster Geheimhaltung 15 Milliarden D-Mark als sogenannte Notstandswährung in Kisten und Säcken. Durch unzählige Sensoren in den Wänden war diese Anlage gesichert.

Versorgungsanlagen

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Die Bunkeranlage war zur autarken Versorgung angelegt, so dass 175 Personen im Falle eines Atomschlags 14 Tage gesichert versorgt werden könnten.
Der Bunker umfasst:
• Dekontaminationsschleuse mit Duschen, Lagerung von Strahlenschutzanzügen
• Krankenstation und Totenraum
• mehrere Dieselgeneratoren (inzwischen ausgebaut) und ein Umspannwerk für die Energieversorgung,
dazu 18 Tanks mit einem Fassungsvermögen von jeweils 1.000 Liter Dieselkraftstoff,
• Be- und Entlüftungsanlagen mit Sandfiltern zur Versorgung mit Atemluft
• einen Kühlturm, der zugleich auch als Notausstieg diente
• eigene Trinkwasserversorgung über einen Tiefbrunnen,
• Schlaf- und Arbeitsräume für 85 Bunkermitarbeiter und maximal 90 weitere Personen
• ein entsprechend großer Speisesaal
• ausgestattete Küche sowie einen Sanitärraum/Toiletten


Kommunikationsanlagen aus den 60er Jahren

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Die Bunkeranlage war mit einer Warnstelle und einer Kommunikationsanlage mit Fernschreibern sowie einer Telefonanlage ausgestattet, um die Kommunikation mit der Außenwelt soweit nach einem Atomschlag noch möglich, aufrecht zu erhalten.

Tarnhäuser

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Die sogenannten Tarnhäuser, ein luxuriöses Doppelhaus mit Garagenanbau, Swimmingpool und großem Garten wurden Anfang der 60er Jahre von der Bundesbank erworben und als Schulungs- und Erholungsheim für Bundesbankmitarbeiter genutzt. Diese Nutzung diente als Tarnung des Bunkers und wurde bis 1993 aufrechterhalten.
Im Keller des Gebäudes befindet sich einer der beiden Zugänge zur Bunkeranlage. Von der Gartenanlage des Hotels gelangt man zum heutigen Hauptzugang des Bundesbankbunkers.
Heute befindet sich in diesen Gebäuden, deren Fassaden aufgrund der Historie denkmalgeschützt sind, und welche im Inneren komplett umgebaut wurden, das ***Superior Hotel Vintage.
Die Inneneinrichtung des Hotels erinnert mit liebevollen Details an die Zeit der sechziger Jahre. Übernachten auch Sie in den stylischen Tarnhäusern des Bundesbank-Bunkers.

Touren und Informationen

BUNDESBANKBUNKER - Führungen

ÖFFNUNGSZEITEN SOMMER
01.04. - 30.06.: Führungen täglich 11:00, 12:00, 13:00, 14:00 und 15:00 Uhr
01.07. - 01.11.: Führungen täglich 10:00, 11:00, 12:00, 13:00, 14:00 und 15:00 Uhr

Der Bundesbank -Bunker kann nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden.

Warme Kleidung ist notwendig, da ganzjährig eine Temperatur von 12°Celsius herrscht.

ÖFFNUNGSZEITEN WINTER 2022/23
Abweichende Öffnungszeigten: weitere Infos unter www.bundesbank-bunker.de


PREISE
Einzelbesucher: Erwachsene: 11€, Kinder (10-17 Jahre) 6€, Familienkarte (2 Erwachsene u. bis zu 5 Kinder) 28€.
Gruppenpreis: Mindestpauschale Gruppenführung (bis 12 Personen) 132€, Gruppen ab 13 Personen 10,50€ p.P.

Standortplan

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Monument und Geschichte

Geschichte

Von 1964 bis 1988 wurde der Bunker durch die Bundesbank zur Lagerung der Ersatzserie BBk II genutzt. Diese Nutzung wurde 1988 aufgegeben, das gesamte eingelagerte Geld, welches nie benötig wurde, geschreddert. Der Bunker stand danach leer. 1994 kaufte die Cochemer Volksbank den Bunker und richtete in einem Teil Schließfächer zur hochwassersicheren Lagerung des Geldes Ihrer Kunden ein. Auch diese Nutzung wurde aufgegeben und 2014 kauften die ein Unternehmerehepaar aus dem Nachbarort die Anlage und richteten sie nach umfangreicher Restaurierung als Museum her. Die beiden Tarnhäuser (bis 1993 zu Schulungszwecken für Bundesbankmitarbeiter genutzt) wurden unter Erhaltung der denkmalgeschützten Fassade zu einem Hotel umgebaut. Die Inneneinrichtung erinnert mit liebevollen Details an die sechziger Jahre. Im Keller des Hotels befindet sich ein heute für Gäste verschlossener Eingang zur Bunkeranlage.

Quelle: Lagerräume der Ersatzwährung © Bundesbank-Bunker Cochem
Quelle: Notgeld © Bundesbank-Bunker Cochem
Quelle: Zentrale © Bundesbank-Bunker Cochem
Quelle: © Bundesbankbunker Cochem

Architektur

Die Fa. Hochtief AG verbaute in den 2 Jahren der Errichtung der Bunkeranlage von 1962-1964 ca. 3000 m³ Beton. Die Anlage wurde in den Fels hineingebaut und ca. 30 m unter der Erde errichtet.
Der Bunker mit zum Teil bis zu vier Meter starken Betonwänden, erhielt verschiedene Zugänge:

• im Keller des Wohnhauses Brauseleystraße Nr. 7,
• hinter den Wohnhäusern (zugänglich von der Straße „Am Wald“ aus),
• Notausgang im Kühlbauwerk für die Luftentfeuchtung
• Notausstieg im Lüftungsbauwerk

Auf dem einhundert Meter langen Gang vom Keller des Wohnhauses Richtung Hauptstollen (es war zugleich die Unterkunft für 90 Zivilisten) befindet sich links ein Abgang, der in einen von zwei Tresorbereichen führt. In einem 140 qm großen Raum, gesichert mit einer ca. 50 cm starken und tonnenschweren Stahltür mit Zahlenschloss, waren Gitterboxen in installiert. Der zweite, noch längere Tresorraum, liegt am Ende des 100-Meterganges ebenfalls im linken Bereich. Über ein Treppenhaus gelangt man in die Unterkunfts- und Arbeitsräume im Obergeschoss. Hier befanden sich die Versorgungs- und Aufenthaltsräume und ein Funkraum. Anschließend an den Funkraum befindet sich der sogenannte Kühlturm inklusive umlaufender Treppe. Dieser 14 Meter hohe Schacht mit einer mehr als 2 Meter starken Betonummantelung diente einst der Baustellenversorgung und als Notausgang.
Das Sicherheitskonzept der Tresoranlage bestand darin, dass in kurzen Abständen überall an den Wänden Erschütterungssensoren angebracht waren, die dann ein Alarmsystem aktivierten.
Seit 2011 steht die Anlage unter Denkmalschutz und ist als Kulturdenkmal in Rheinland-Pfalz ausgewiesen.

Quelle: © Bundesbankbunker Cochem
Quelle: Tunnel © Bundesbank-BUnker Cochem
Quelle: © Hotel Vintage am Bundesbank-Bunker
Quelle: Eingang © Bundesbankbunker Cochem

Naturerlebnis

Die Bunkeranlage ist optimal auch zu Fuß von der Stadt aus erreichbar und kann wunderbar in Wanderrouten rund um Cochem einbezogen werden. Der Wanderparkplatz Conder Höhe ist ein idealer Ausgangspunkt um Natur und Geschichte beim Ausflug zu erkunden.
Der Bundesbankbunker liegt am Naturschutzgebiet Brauselay. Namensgeber des Naturschutzgebiets ist der etwa 65 Meter hoch über der Mosel liegende Felsen. Hier gedeihen im mediterranen Klima seltene Gewächse wie die Berberitze, Buchsbaum oder Steppenheidepflanzen. Auch die Smaragdeidechse, Schlingnattern und der vom Aussterben bedrohte Apollofalter sind hier zu entdecken.
Die Stadt Cochem bietet mit ihrer romantischen Altstadt, der Reichsburg und einer Vielzahl an weiteren Sehenswürdigkeiten die Möglichkeit einen Urlaub oder ein langes Wochenende mit vielen Highlights auch in Verbindung mit einer Fahrt auf der Mosel und dem Besuch eines gemütlichen Weingutes zu genießen.
Die Mosel.Erlebnis.Route bietet neben Moselsteig und Cochemer Ritterrunde viele weitere herrliche Wander- und Ausflugsrouten unterschiedlicher Thematik.

Quelle: Apolloweg © Ferienland Cochem
Quelle: © Bundesbank-Bunker Cochem
Quelle: Naturschutzgebiet Brauselay © Cochem-Cond
Quelle: © Cochem Mosel Touristik

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