Europäische Kulturroute Festungsmonument - FORTE CULTURA®


Wehrgeschichtliches Museum (WGM) Deutschland

Festungs- und Militärgeschichte Südwestdeutschlands

Militär in Politik, Staat und Gesellschaft

Die Bundesfestung Rastatt wurde ab 1842 durch den Deutschen Bund zur Sicherung der Deutschen Westgrenze gegen Frankreich errichtet. Das Festungssystem gliederte sich in die Festungsstadt und drei Forts: Leopoldsfeste, Friedrichsfeste und Ludwigsfeste. Heute erhalten sind das beeindruckende Karlsruher Tor, das Kehler Tor, das Garnisonslazarett, das Körnermagazin und die Lünette 42.

Das Wehrgeschichtliche Museum Rastatt gehört mit seinen Sammlungen und der modernen, didaktisch aufbereiteten Ausstellungspräsentation zu den bedeutenden militärhistorischen Museen im deutschen Sprachraum. Die Grenzlage zu Frankreich stellte Rastatt in der Vergangenheit häufig in den Brennpunkt europäisch-deutscher Politik und der sich daraus häufig entwickelnden kriegerischen Konflikte. So bieten Stadt und Schloss auch aus europäischer Perspektive zahlreiche Anknüpfungsmöglichkeiten an die Militärgeschichte des südwestdeutschen Raumes, wie sie mit Schwerpunkt in der Ausstellung gezeigt wird.

Erkunden Sie mit FORTE CULTURA die aufregende Geschichte der einst mächtigen Festung Rastatt.

Erlebnisangebote

Dauerausstellung des WGM Rastatt

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Das 1934 gegründete Wehrgeschichtliche Museum ist seit 1956 im Schloss Rastatt beheimatet und gehört mit seinen Sammlungen und der modernen Ausstellungspräsentation zu den führenden militärhistorischen Museen in Deutschland. Auf rund 1.500 qm bietet es einen Überblick über die deutsche, insbesondere südwestdeutsche Militärgeschichte von 1500 bis 1918 und zeigt den Zusammenhang zwischen Militär, Staat und Gesellschaft.

Im Wehrgeschichtlichen Museum finden sich zudem Spezialsammlungen zu den Themen Reservistika, Blankwaffen, Rang- und Dienstgradabzeichen sowie Militärmusik.

Festungsmodelle nach Alexander von Zastrow

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Mit der Ausstellung von Modellen verschiedener Befestigungsmethoden des 16. bis 19. Jahrhunderts wird ein Ausschnitt einer in Jahrtausenden entwickelten Militärtechnik gezeigt, die sich gerade in der Epoche nach der Erfindung der Feuerwaffen, grundlegend änderte.

Die Festungsmodelle finden sich im oberen Stock der Dauerausstellung des Wehrgeschichtlichen Museums nahe des Reliefmodells der Bundesfestung Rastatt

Karlsruher Tor

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Das Karlsruher Tor war das Haupttor in nördlicher Richtung der ehemaligen Rastatter Bundesfestung (1842 – 1890) und ist mit neugotisch verzierten Zinnen und Türmchen versehen.

Kehler Tor

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Das am südlichen Stadtausgang gelegene Kehler Tor am Stadtgarten war eines der beiden Haupttore der Festung Rastatt.

Garnisonslazarett

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Zu den Versorgungseinrichtungen der Bundesfestung gehörte ein „bombensicherer" Hospitalbau, der in den Jahren 1848-54 mit dicken Wänden aus Massivmauerwerk und nebeneinandergereihten Tonnengewölben in zwei Stockwerken über dem Keller errichtet wurde. Ein sogenanntes Friedensdach, bestehend aus einem leichten Dachstuhl mit Ziegeleindeckung, sollte im Krisenfall schnell demontiert werden können, um die Aufstellung von Geschützen zu ermöglichen. Seit 1999 ist das Zentrale Fundarchiv für archäologische Funde aus Baden-Württemberg im ehemaligen Festungslazarett in Rastatt untergebracht.

Touren und Informationen

Museumsführungen und Vorträge im WGM Rastatt



Die Dauerausstellung auf rund 1.500 qm und spannende Sonderausstellungen vermitteln Militärgeschichte anschaulich und modern. Aktuelles zu den Sonderausstellungen und Vorträgen finden Sie auf der Internetseite des Museums.
Die Dauerausstellung umfasst:

Frühneuzeit bis zur Napoleonischen Epoche:
Im südlichen Mittelbau des Schlosses folgen die stehenden Heere den 'gerüsteten' Rittern des ausgehenden Mittelalters.

1813 bis zu den Einigungskriegen:
Der Südflügel beherbergt neben den Studiensammlungen auch den Großteil der Dauerausstellung. Das 'lange 19. Jahrhundert' nimmt seinen Anfang im ersten Stock und führt zunächst bis zum Ende des Deutsch-Französischen Krieges 1871.

Jahrhundertwende bis 1918:
Im Erdgeschoss des Südflügels wendet sich der Blick auf die Regierungszeit Kaiser Wilhelms II. Die Schutzgebiete, die Marine und vor allem der Erste Weltkrieg stehen hier im Mittelpunkt.

Historischer Verein Rastatt

Der Historische Verein Rastatt e.V. betreut die Reste der Festung. Für Besucher sind die unterirdischen Wehrgänge der Bastion 27 am Karlsruher Tor sowie die Kasematten am Südring und der Cavalier 1 zu besichtigen. Ebenso ist der Westwallbunker mit Führungen zugänglich.

Standortplan

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Monument und Geschichte

Geschichte

Der Entschluss Rastatt zur Festung auszubauen, beruhte auf einer Mischung aus historischen Erfahrungen, strategisch-operativen Planungen und finanziellen sowie politischen Kompromissen. Nach den traumatischen Erlebnissen mit dem ludovizianischen und napoleonischen Frankreich sollte ein System von Festungen die deutsche Westgrenze sichern.

Von den bestehenden übernahm der Deutsche Bund Landau, Mainz und Luxemburg. Saarlouis, Ehrenbreitstein, Köln und Wesel wurden preußisch. Ungedeckt blieben nach wie vor der Oberrhein und mit ihm ganz Süddeutschland. Um diesen Missstand zu beseitigen, gab es bereits 1819 Projekte, in Ulm und Rastatt Festungen zu bauen. Zunächst wurden auch beide Städte vermessen. Die Bundesversammlung konnte sich dann aber nicht auf einen gemeinsamen Baubeschluss einigen. Während Österreich zur eigenen Deckung Ulm vorzog, wünschten die Süddeutschen im Sinne einer offensiven Verteidigung den Ausbau Rastatts. Erst unter dem Eindruck der Rheinkrise 1840, während der in Frankreich Forderungen nach dem Rhein als Ostgrenze aufkamen, einigten sich die deutschen Staaten auf einen Vorschlag des württembergischen Königs Wilhelm I., beide Städte auszubauen.

Quelle: WGM Rastatt
Quelle: WGM Rastatt
Quelle: WGM Rastatt

Architektur

In Rastatt waren die Hauptarbeiten nach acht Jahren abgeschlossen und die Festung sturmfrei. 1849 meuterte die badische Garnison, und den Revolutionstruppen diente die Festung als letzter Halt. Ab 1850 lagen 3.000 Österreicher, 2.000 Preußen und 1.000 Badener in der Stadt. Mit dem Ausbruch des Deutschen Krieges 1866 trennte sich die Garnison. Preußen und Österreicher begegneten sich auf dem Schlachtfeld von Königgrätz wieder. Mit der Auflösung des Bundes wurde Rastatt badische Festung.

1871 über nahm die preußische Militärverwaltung die Verantwortung. Nach dem die Werke um 1890 nicht mehr dem Stand der technischen Entwicklung entsprachen, wurde die Festung aufgelassen. In Folge der Verschiebung der deutschen Westgrenze durch den Zugewinn von Elsass und Lothringen hatte die enge Passage zwischen Schwarzwald, Rhein und Murg ihren strategischen Wert verloren. Den Schutz Süddeutschlands übernahm nun Straßburg, das bis 1914 laufend erweitert und modernisiert wurde.

Quelle: WGM Rastatt
Quelle: WGM Rastatt
Quelle: WGM Rastatt

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