Europäische Kulturroute Festungsmonument - FORTE CULTURA®
Maginot Linie Lembach - Four à Chaux Frankreich
Die Bunkerlandschaft der Maginot-Linie im Elsass
Europäische Geschichte hautnah erleben
Begeben Sie sich in luftige Höhen und besichtigen Sie dieses geschichtsträchtige Bauwerk, dass das Dorf Lembach überragt. Erleben Sie einen beeindruckenden Blick zurück in die Vergangenheit.
Das zwischen 1930 und 1935 erbaute Werk Four à Chaux ist eines der wichtigsten Standorte der Maginot-Linie im Elsass und sollte das Tal der Sauer sichern. Diese Bergfestung, die sich südlich von Lembach befindet, erstreckt sich über etwa 5 km unterirdische Stollen bis zu 30 m unter der Erde und umfasst eine Fläche von 26 ha. Die Festung Four à Chaux wurde mit 6 Kampfblöcke errichtet, davon 3 für die Infanterie und 3 für die Artillerie und ist als Besonderheit mit einer im Elsass einzigartigen schiefen Ebene ausgestattet. Der Name Four à Chaux bezieht sich auf einen ehemaligen Kalkofen, der in der Nähe bis 1939 in Funktion war und der dem gesamten Gebiet ringsum seinen Namen gab. Dieser Name wurde dann später auch die gängige, zivile Bezeichnung, in Kriegszeiten war der Code-Name A4. Der Bestand der Truppe in der Festung betrug ungefähr 580 Männer.
Der Besucher wird einige der noch vorhandenen Ausrüstungen entdecken und erhält Informationen zur Funktionsweise sowie zur Bedeutung der Maginot-Linie während des Zweiten Weltkriegs.
Das Werk Four à Chaux gehört zu den 108 Forts der Maginot Linie, die sich entlang der nordwestlichen Grenze Frankreichs auf 750 km erstrecken. Die Anlage gehört zu dem Gebiet: Secteur Fortifié des Vosges.
Das Fort wurde 1938 mit Truppen des „165e Régiment d'Infanterie de Forteresse (165e RIF)“ (165. Festungsinfanterie-Regiment), des „168e Régiment d’Artillerie de Position (168e RAP)“ (168. Stellungsartillerie-Regiment) und des „15e Régiment du Génie“ (15.Pionier-Regiment) belegt. Von hier wurde am 20. Mai 1940 erstmals das Feuer auf deutsche Patrouillen eröffnet.
Die französischen Truppen blieben nach dem Waffenstillstand vom 22 Juni 1940 noch bis zum 1. Juli 1940 in der Festung und wurden von der obersten französischen Kommandostelle zur Übergabe an die deutschen Truppen gezwungen. Das betraf die gesamte Maginot Linie.
Die französische Armee ließ zwischen 1951 und 1953 das Artilleriewerk bis auf Block 1 wieder instandsetzen. Es gehört heute noch immer der Luftwaffe. Der Fremdenverkehrsverein Lembach & Umgebung konnte seit 1983 das Artilleriewerk für die Öffentlichkeit zugänglich machen. Neben der eigentlichen Anlage (Mannschaftseingang, Kaserne, Block 2 usw.) können ein Museum mit Ehrendenkmal für die französischen und deutschen Gefallenen besichtigt werden. Einzelführungen werden nicht durchgeführt.
Der angebotene geführte Rundgang (1,5 km) beginnt am Mannschaftseingang, führt durch Kaserne, Küche, Fernmeldezentrale, Befehlsstand bis zum Bunker 2 mit einem 75-mm-Geschützturm Modell 1932. Anschließend geht es über die schiefe Ebene mit dem Schrägaufzug nach unten zum Bereich des Munitionseingangs. Neben dem Maschinenraum und der Stromzentrale befindet sich hier auch ein kleines Museum. Am Ende des Rundgangs verlässt man das Werk wieder durch den Munitionseingang.
Die oberirdische Werksfläche ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Sie ist Militärgelände und darf nicht betreten werden. Eine Begehung ist wegen der dort noch immer vorhandenen Infanteriehindernisse (unter anderem versenkte Stahlspitzen) lebensgefährlich.