Europäische Kulturroute Festungsmonument - FORTE CULTURA®


Landesfestung Ingolstadt Deutschland

Die Schanz - Großfestungssystem an der Donau

Festungsgeschichte und Moderne in der Stadt der Transformation entdecken

Ingolstadt beeindruckt mit seiner architektonischen Pracht und reichen Geschichte. Ab dem 13. Jahrhundert befestigt und stetig ausgebaut, setzte die königlich bayerische Landesfestung im 19. Jahrhundert neue Maßstäbe als damals modernste polygonale Befestigungsanlage. Zwei Befestigungsringe mit über 30 Außenforts bilden die vorgelagerten Barrieren des Großfestungssystems.

Besuchen Sie das Bayerische Armeemuseum im spätmittelalterlichen Neuen Schloss, der ehemaligen Zitadelle der Landesfestung. Oder schlendern Sie entlang der mittelalterlichen und neuzeitlichen Stadtumwallungen und genießen Sie die vielen Spazierwege im Glacis oder am Künettegraben. Wechseln Sie auch auf die südliche Donauseite und erkunden Sie das klassizistische Reduit Tilly, das Kernstück des Brückenkopfes mit den beiden Flankenbatterien und dem Klenzepark.

Entdecken Sie mit FORTE CULTURA Ingolstadt, die Stadt der Transformation, wo sich Festungsgeschichte und Moderne auf faszinierende Weise verbinden.

Erlebnisangebote

Neues Schloss mit Bayerischem Armeemuseum

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Direkt am Paradeplatz befindet sich das Neue Schloss, die einstige Herzogsresidenz von Ingolstadt. Der Gebäudekomplex, historisch auch als „Neuveste“ bezeichnet, bildete mit seinen massiven Befestigungen und Gräben einst sowohl einen repräsentativen als auch verteidigungstechnisch wichtigen Eckpunkt im Südosten Ingolstadts. Heute ist es Sitz des Bayerischen Armeemuseums, einem der großen militärhistorischen Museen in Europa.

Besuchen Sie spannende Ausstellungen und zahlreiche Veranstaltungen in historischer Kulisse.

Brückenkopf mit Reduit Tilly und Flankenbatterien Triva und Baur im Klenzepark

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Das beeindruckende Reduit Tilly wurde 1828-41 unter König Ludwig I. im klassizistischen Stil nach Leo von Klenze errichtet und bildet den Hauptteil des Brückenkopfes am südlichen Donauufer. Auch Tillyveste genannt, ist es als „Museum des Ersten Weltkriegs“ heute ein weiterer Standort des Bayerischen Armeemuseums. Architekt Leo von Klenze ist auch Namensgeber des heutigen Klenzeparks, der das gesamte Ensemble des Brückenkopfes umfasst.

Dazu gehören auch die Türme Triva und Baur, die zwei ovalen Flankenbatterien des Brückenkopfes. Turm Triva beherbergt das Bayerische Polizeimuseum, ebenfalls Teil des Bayerischen Armeemuseums. In die Festungsgewölbe der Flankenbatterie laden heute Restaurant und Biergarten ein. Kunstausstellungen finden manchmal im Exerzierhaus statt. Für Entspannung sorgen ein großer Spielplatz sowie eine abwechslungsreiche Garten- und Parkanlage.

Mittelalterliche Stadtumwallung

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Die mittelalterliche Stadtmauer, eine 3 Kilometer lange, heute verputzte Backsteinmauer mit 87 halbrunden Türmen und Wehrtoren wurde ab dem 14 Jh. errichtet und war bis zum Beginn des 15. Jh. vollendet. Sie ist fast komplett erhalten geblieben und ist an vielen Stellen der Altstadt zu finden. Das imposante Kreuztor (1385), der Münzbergturm (um 1400) und der Taschenturm (um 1390) sind besonders sehenswert.

Durchquert man über den Schlosshof gehend das alte Feldkirchner Tor aus dem Jahr 1368, gelangt man über einen Steg zur Rossmühle, einst wichtig für die sichere Versorgung der Festungsanlage des Neuen Schlosses mit Mehl, da man nur Getreide länger lagern konnte.

Harderbastei

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Die Harderbastei stammt aus dem Jahr 1539 und liegt im Norden der Altstadt von Ingolstadt. Hier befand sich zuvor ein mittelalterlicher Tordurchgang zur Stadt, der mit der neuen Bastei aus strategischen Gründen verschlossen wurde. 1800 wurde die Bastei auf Anordnung Napoleons geschliffen, der Stadtzugang jedoch nicht wiederhergestellt.

Heute befindet sich hier die Städtische Galerie mit der Kinder- und Jugendkunstschule und der Geschäftsställe des Berufsverbandes der Bildenden Künstlerinnen und Künstler. Der Kunst und Kulturbastei e.V. bietet vielfältige Workshopangebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

Kavalier Hepp mit Neuem Kreuztor

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Der Festungsbau, errichtet von 1838 bis 1843, ist nach dem Major der bayerischen Armee Kaspar von Hepp (1758-1806) benannt. Dem Kavalier vorgelagert ist das Äußere Kreuztor, ein repräsentativer Torbau dieses Festungsabschnitts.

Heute befindet sich das Zentrum Stadtgeschichte Ingolstadt mit dem Stadtmuseum. In mehr als 50 Ausstellungsräumen wird hier die regionale Entwicklung von der steinzeitlichen Besiedlung, über das Mittelalter, die Residenz-, Kriegs- und Universitätszeiten und die spannende Stadt- und Festungsentwicklung bis ins 20 Jahrhundert gezeigt.

Weiterhin lockt das Spielzeugmuseum als „Kindermuseum zum Mitmachen“ in das Kavalier Hepp. Auch das Stadtarchiv und die Wissenschaftliche Bibliothek finden in dem weitläufigen Festungsbau ihren Platz.

Schutterhof

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Als Teil der klassizistischen Festungsanlage beherbergte der Schutterhof einst die Militärschwimmschule. Hier wurde das Flüsschen Schutter in die Stadt geleitet, was als Schwachstelle galt. Der Standort wurde derart befestigt, dass man eindringende Feinde von vier Seiten unter Beschuss nehmen konnte.

Wiederbelebt wurde das Festungswerk durch einen zünftigen Biergarten mit lokalen Spezialitäten und herzoglichem Bier. Barrierefrei und mit viel Platz ist der Schutterhof sehr familienfreundlich. Auch die Gewölbe des Schutterhof laden dazu ein, Feste zu feiern z.B. mit Ritterlichem Gaumenschmaus in historischen Gewändern.

Scherbelberg

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Der Scherbelberg ist ein etwa 25 Meter hoher Schuttberg, der in den 1930er Jahren aus Trümmern der Landesfestung nach dem Ersten Weltkrieg aufgeschüttet wurde. Vom Berg hat man eine schöne Aussicht auf einen Teil der Altstadt.

Unter dem Scherbelberg sind Festungsanlagen erhalten geblieben, welche im Zweiten Weltkrieg als Luftschutzbunker für bis zu 300 Menschen genutzt wurden. Heute sind Führungen auf Anfrage buchbar.

Fort Prinz Karl (Fort VI)

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Das Fort Prinz Karl befindet sich im Nordosten der Stadt und ist das einzige, weitgehend erhaltene Fort des ab 1875 entstandenen äußeren Fortgürtels. Ausgeführt wurde das Fort als sogenanntes „Biehlersches Fort“, ein preußisches Einheitswerk des späten 19. Jahrhunderts.

Aufgrund der fortschreitenden Entwicklung der Artillerie, wurde das Fort bereits 1889/90 umfangreich verstärkt. Heute befindet sich hier der Kampfmittelräumdienst Ingolstadt. Regelmäßige Führungen werden in den Sommermonaten durch das Bayerische Armeemuseum und den Förderverein der Bayerischen Landesfestung Ingolstadt angeboten.

Freibad Ingolstadt

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Das Freibad Ingolstadt liegt inmitten der Stadtbefestigung aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die vielen Backsteinmauern verleihen dem Bad einen einzigartigen Charakter, so dass es zu Recht als eines der schönsten Freibäder Bayerns bezeichnet werden darf. Besonders gelungen ist die Integration von zwei Becken und dem Beachvolleyballplatz vor und in den Festungsmauern. In direkter Nähe befindet sich der Scherblberg sowie der Schutterhof-Biergarten.

Kap94

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Im Grabenkoffer des Festungsabschnitts der Fronte Preysing, der Batterie 94, befindet sich heute ein äußerst reger Kulturverein, der das Gebäude als Kap94 betreibt. Regelmäßig finden dort Konzerte, Lesungen, Poetry-Slam Veranstaltungen und vieles mehr statt. Besonders erwähnenswert ist, dass das Dach des Verteidigungswerks ebenfalls bei Veranstaltungen bespielt wird, was gerade in lauen Sommernächten ein echter Geheimtipp ist!

Fronte Rechberg

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Der Bereich der Fronte Rechberg im Osten der Altstadt gehört zu den am besten erhaltenen Bereichen der Stadtumwallung, welche den ersten der drei Befestigungsringe um die Stadt darstellt. Die feierliche Grundsteinlegung am nördlichen Donauufer fand hier im Jahr 1834 statt. Erhalten sind eine Kaponniere, der Hauptwall mit Infanteriegalerie, ein Traversgebäude, ein Wachhaus, eine Geschützremise, das Stadttor „Zweites Neues Feldkirchner Tor“, die Kavaliere Heydeck und Elbracht, der rechte Teil einer Kontergarde, ein Reduit, das Konterminensystem sowie das Glacis mit Brustwehr. Teile davon, welche z.B. im Zweiten Weltkrieg als Luftschutzräumlichkeiten und danach für Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten als Unterkunft verwendet wurden, können im Rahmen von Sonderführungen besichtigt werden.

Interessierte Gruppen können über den Förderverein der bayerischen Landesfestung Ingolstadt Sonderführungen anfragen.

Touren und Informationen

Ingolstadt wehrhaft – Imposante Zeugnisse der Bayerischen Landesfestung

Die Stadt Ingolstadt bietet eine Vielzahl an Führungen und Touren zur Geschichte der Landesfestung. Entdecken Sie Ingolstadt aus besonderen Blickwinkeln bei Stadt- und Thementouren wie:
- Die Festung Ingolstadt – Bayerische Landesfestung,
- Fronte Rechberg,
- Scherbelbergbunker,
- Vom Scherbelberg in den Schutterhof,
- Die Festung Ingolstadt – Bausteine einer Landesfestung – Fahrradtour,
- Festungsführung von Frau zu Frau, und viele mehr.

Ansprechpartner für öffentliche und private Führungen ist die Tourist-Information:
Moritzstraße 19
85049 Ingolstadt
Telefon: +49 (0)841/305-3030
www.newcityplatform.de

Festungsrundgang

Der ingolstädter Festungsrundgang kann jederzeit individuell durchgeführt werden.
Der dazugehörige Faltplan ist in der Tourist-Information erhältlich.
Moritzstraße 19
85049 Ingolstadt
Telefon: +49 (0)841/305-3030
www.newcityplatform.de

Standortplan

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Monument und Geschichte

Geschichte

Ingolstadt war aufgrund der Lage an der Donau bereits in vorgeschichtlicher Zeit und später in der Römerzeit ein wichtiger Kreuzungspunkt von Fernverkehrswegen. Die erste Erwähnung Ingolstadts ist in einer Urkunde Karls des Großen im Jahr 806 zu finden. Gegen 1270 verfügte Ingolstadt nachweislich über eine Stadtumwallung, wovon das Alte Schloss (heute als Herzogskasten bezeichnet) heute noch existiert und als Stadtbücherei verwendet wird.

Aufgrund der Teilung Bayerns in zwei Herzogtümer wurde Ingolstadt 1392 Haupt- und Residenzstadt des Herzogtums Bayern-Ingolstadt (1392–1447). Der bereits 1368 begonnene Bau der zweiten mittelalterlichen Stadtumwallung wurde bis 1430 vollendet. Die Stadtmauer enthielt 87 halbrunde Türme, weshalb Ingolstadt den Beinamen „die Hunderttürmige“ erhielt.

1472 wurde in Ingolstadt die erste Universität in Bayern gegründet, die sich später als Zentrum der Gegenreformation profilierte. Zudem war Ingolstadt ein bedeutendes Handelszentrum für Salz, Wein und Bier.

1537 wurde Ingolstadt zur bayerischen Landesfestung Ingolstadt und von 1539 bis 1565 als bastionierte Renaissancefestung ausgebaut. Dadurch erhielt sie den Beinamen „Die Schanz“ .

Bereits 1546 kam es im Schmalkaldischen Krieg zwischen den Truppen des Schmalkaldischen Bundes und den kaiserlichen Truppen Karls V. vor den Stadttoren Ingolstadts zu einer zweiwöchigen Auseinandersetzung, jedoch ohne größere Konsequenzen.

Im Dreißigjährigen Krieg beschoss Gustav II. Adolf von Schweden Ingolstadt von Süden her. Er brach den Versuch, die Stadt einzunehmen jedoch nach einer Woche nach hohen Verlusten ab. Ob die Tatsache, dass ihm sein Pferd während eines Erkundungsritts sogar förmlich „unter dem Hintern“ weggeschossen wurde, dazu beitrug ist bis heute umstritten. Nach dem Abzug der Schweden wurde das Tier in die Stadt geholt und präpariert. Der „Schwedenschimmel“ ist heute im Stadtmuseum zu sehen und gilt als das älteste erhaltene Tierpräparat Europas.

Im Spanischen Erbfolgekrieg wurde Ingolstadt 1704 erneut ohne Erfolg belagert. Allerdings wurde die Festung im Rahmen des Vertrags von Ilbesheim übergeben und blieb bis 1715 unter Verwaltung der kaiserlichen Truppen.

1799 besetzten napoleonische Truppen die Festung Ingolstadt. Die Universität wurde nach Landshut verlegt und die Schleifung der Festung veranlasst.
Bereits 1806 beschloss man den Wiederaufbau, er konnte jedoch aus Geldmangel erst ab 1828 umgesetzt werden. Die Königlich Bayerische Hauptlandesfestung wurde das größte und teuerste Bauprojekt in der Regierungszeit König Ludwig I. Die klassizistische Festung beherbergte 1861 rund 12.750 Soldaten der Bayerischen Armee – gegenüber etwa 7.000 Ingolstädter Bürgern.

Ab 1866 wurde der Vorwerkgürtel (mittlerer Ring) um die Stadt errichtet, ab 1875 folgte der äußere Fortgürtel.
Der Festungsbau stärkte die Verkehrsinfrastruktur: 1867 erfolgte der Bahnanschluss, Betriebe wie die „Königlich Bayerische Geschütz- und Geschoßgießerei“ sorgten für wirtschaftlichen Aufschwung.

Während des Ersten Weltkriegs war Ingolstadt zeitweise mit über 40.000 Soldaten belegt, die Festungsbauten wurden als Kriegsgefangenenlager genutzt und zwei Reservelazarette in der Stadt eingerichtet.
1937 wurde der Stadt der Status als Festung aberkannt. Bis 1938 vertrieb man die etwa 100 jüdischen Bewohner. 1944 wurde das Fort VIII (Manching) zum Wehrmachtsgefängnis, in welchem bis Kriegsende 76 Wehrmachtsangehörige wegen Wehrkraftzersetzung bzw. Fahnenflucht hingerichtet wurden. Ab Januar 1945 wurde die Stadt Ziel von alliierten Bombenangriffen.

Nach dem Krieg richtete man in den Festungsanlagen Notunterkünfte für Flüchtlinge ein. Ab Mitte der 1950er Jahre wurde die Pionierkaserne auf der Schanz als Bundeswehrkaserne errichtet: Heute ist dort die Pionierschule, die Fachschule des Heeres für Bautechnik und das Zentrum für Bauwesen sowie das Gebirgspionierbataillon 8 untergebracht.

Quelle: Lithografie von Anton Hoffmann 1896
Quelle: © Matthäus Merian
Quelle: Ausschnitt © Bayerisches Armeemuseum, Ingolstadt

Architektur

Die erste und älteste Stadtmauer wurde im 13. Jahrhundert errichtet und bestand aus einem Rechteck mit 4 Ecktürmen. Das Alte Schloss – heute Herzogskasten genannt – war Teil der Befestigungsanlage und ist heute das einzige Überbleibsel dieser ersten mittelalterlichen Stadtbefestigung.

Von 1368 bis 1430 wurde die zweite mittelalterliche Stadtumwallung errichtet. Eine 6-8 Meter hohe Stadtmauer sowie 87 halbrunde Türme im Abstand von etwa 30 Metern sicherten die Stadt und brachten ihr den Beinamen „die Hundertürmige“ ein (lat. ad centum turres). Sie ist nahezu erhalten geblieben, sehenswert sind das Kreuztor, der Münzbergturm und das alte Feldkirchner Tor.

1539 wurde der Grundstein für den Bau der ersten bayerischen Landesfestung gelegt. Bis 1565 entstand unter Herzog Wilhelm IV. eine bastionierte Renaissancefestung beiderseits der Donau, geplant durch Reinhard Graf Solms zu Münzenberg und ausgeführt durch Festungsbaumeister Georg Stern. Dabei wurde auch das Neue Schloss mit Basteien und weiteren Gräben befestigt.

Unter Festungsbaumeister Christoph Heidemann fanden im 17. Jahrhundert weitere Verstärkungen statt. Er ließ die innere Grabenwand erhöhen und setzte detachierte Bastionen, meist in Form einer Lünette, vor die vorhandenen Bastionen. Zudem wurden drei zusätzliche Bastionen errichtet und das als Schwachpunkt eingeschätzte Hardertor geschlossen.

Nach der Schleifung der Festung durch napoleonische Truppen kam es ab 1828 zum Wiederaufbau als klassizistische Polygonalfestung sowie zwei Fortgürteln (ab 1866 und ab 1875). Dadurch wurde Ingolstadt zur „Festung ersten Ranges“, die ausreichend Platz für die bayerische Armee zur Vorbereitung von Feldzügen bzw. ausreichend Deckung und Lagerplatz nach erfolgten Feldzügen bot. Zusätzlich zu den reinen Verteidigungsbauten wurden von den Militärbehörden auch zahlreiche Versorgungs- und Wohnbauten errichtet, wodurch sich Ingolstadt zur industriellen „Waffenkammer“ des Königreichs Bayern entwickelte, mit Pulverfabrik, Geschoss- und Munitionsfabrik. Sie war nach Spandau zu dieser Zeit der zweitgrößte Rüstungsstandort im Deutschen Reich.

Schließlich wurde der Landesfestung Ingolstadt bei einer Kriegsbesatzung von 30.000 Mann und einem Bestand von 400 Geschützen eine hohe Widerstandskraft beigemessen und man rechnete mit keinem Gegner, der für einen förmlichen Angriff stark genug sei.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden alle Anlagen des äußeren Fortgürtels gesprengt, mit Ausnahme des Forts Prinz Karl (Fort VI) bei Katharinenberg bei Großmehring. Auf den Trümmergrundstücken finden sich aber teilweise noch erhebliche Reste und auch auf Luftbildern sind die Umrisse meist noch gut zu erkennen.

Ausführliche Beschreibungen der Bauabschnitte und Entwicklungsphasen der Landesfestung finden Sie auf den Internetseiten des Förderverein Bayerische Landesfestung Ingolstadt e.V. unter www.www.festungingolstadt.de.

Quelle: Stadt Ingolstadt
Quelle: © nach Kleemann, Förderverein Bayerische Landesfestung Ingolstadt e.V.
Quelle: © Christian Karl

Naturerlebnis

Ingolstadt verfügt über zahlreiche Parks, ausgedehnte Grünanlagen und Wälder. Am prägendsten ist das Glacis, das Vorfeld des ehemaligen Festungsgürtels rund um die eigentliche Innenstadt. Im 19. Jahrhundert wurde das Glacis als Teil der Landesfestung als freies, grasbewachsenes Schussfeld vor den Festungsanlagen angelegt. Der 100 Hektar große Grüngürtel umschließt die Altstadt mit Wald-, Wiesen- und Wasserflächen. Angreifer fanden hier keine Deckung. Heute genießen Ingolstädter und Besucher gleichermaßen eine grüne Oase, die Harmonie zwischen Natur und historischen Festungswerken ausstrahlt. Weitläufige Fuß- und Radwege erschließen den idyllischen Naturgürtel.

Inmitten der prächtigen Festungsanlagen des Brückenkopfes befindet sich der Klenzepark, anlässlich der Landesgartenschau 1992 mit Wiesen, Alleen, Wasserspielen, einem Rosengarten, Staudenflächen und einem Pflanzenlabyrinth angelegt. Kinder begeistert der Spielpark Fort Peyerl. Auch ein Biergarten und die Gärten der Sinne locken in den Klenzepark der zudem Schauplatz hochkarätiger Open-Air-Veranstaltungen ist.

Größter Wald in Ingolstadt ist der Auwald (Schüttel) am nördlichen und südlichen Donauufer. Es ist eines der größten durchgängig erhaltenen Auwaldstücke in Deutschland. Der Auwald dient als Naturreservat mit in der Region zum Teil einzigartiger Vegetation und Tiervorkommen, zudem als grüne Lunge und (naturnahes) Naherholungsgebiet.

Entlang der Donau finden sich weitere Natur- und Erholungsflächen sowie ein Biotoperlebnispfad in drei Abschnitten
(www ingolstadt.de/biotoperlebnispfad).

Quelle: © Maximilian Schuster
Quelle: Stadt Ingolstadt
Quelle: Stadt Ingolstadt
Quelle: Gartenjournal.net